Tierfutter, Spielzeug, Zubehör wie Aquarien, Kratzbäume und Trinkbrunnen, aber auch lebendige Vögel, Kaninchen, Hasen und Fische gibt es bei „Kölle Zoo“ am Westkreuz zu kaufen. Auch ein Tierarzt, eine Apotheke und ein Hundesalon sind in dem großen Geschäft mit dabei – und ganz besondere Leckerbissen wie Heuschrecken und Ameisen, mhhh, mjam.
Seit 2011 gibt es den Kölle-Zoo-Erlebnismarkt an der Stockacher Straße 5. Die gut 30 Mitarbeiter um Chef Tim Schmiedeshoff verkaufen auf rund 1000 Quadratmetern weit mehr als 10 000 Sachen für Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Korallen, Kaninchen, Hasen, aber auch für Reptilien wie Schlangen. Spielzeug, Futter, Accessoires und Sachen wie Katzenstreu, Katzenklappen, Katzentoiletten, Kratzbäume, Hundemäntel, Hundeleinen, Vogelkäfige und Aquarien sowie vieles andere sind im Sortiment. Wir waren bei dem „Erlebnismarkt“ und wurden von Tim Schmiedeshoff herum geführt.
Die Pasinger Filiale heißt „Erlebnismarkt“, weil es hier auch lebende Tiere, einen Hundesalon mit zum Beispiel einem Hunde-Friseur, außerdem einen Tierarzt und eine Apotheke für Tiere gibt. „Das ist unser Konzept, dass bei uns alles unter einem Dach ist und die Kunden nicht durch die halbe Stadt für alles fahren müssen“, erklärt Tim Schmiedeshoff. Besonders gefallen haben uns die vielen lebenden Tieren: Bei den Aquarien haben wir Nemo und Dorie gefunden (siehe Fotos). Bei den Vögeln haben wir 60 bis 70 Wellensittiche, zehn Kanarienvögel, einige Sittiche und „unzertrennliche“ Papageien entdeckt, von denen wir uns dann aber doch wieder getrennt haben, haha. Vor allem die Ziegensittiche waren sehr zutraulich. Dann waren da noch Kaninchen, Ratten, Mäuse, Meerschweinchen, Wüstenrenner, Heuschrecken und Grillen. Vor allem die letzten beiden kaufen viele Kunden als treue Haustiere. Okay, das war natürlich ein Witz. Die Tiere sind Futter für Schlangen. Sehr lecker fanden wir auch die Snacks für Hunde und Katzen: Es gibt zum Beispiel Kaninchenohren mit und ohne Fell, Lammkopfhaut, Entenhälse, Lammspaghetti, Rinderlungen, Schweinenasen, Bullenhoden, Kalbsblasen, Putenfüße- und hälse als Hundefutter, Känguru- und Kamelfleischstreifen für Katzen. Guten Appetit!
Alle lebenden Tiere werden dem Geschäft von Großhändlern aus ganz Deutschland mit temperierten Transportern, die nur Tiere fahren, in speziellen Boxen mit Luftlöchern geliefert. Natürlich nicht als normaler Brief per Post. Sind die Tiere bei Kölle-Zoo angekommen, macht das Geschäft einen Gesundheitscheck mit ihnen und schaut, ob auch sonst alles mit ihnen in Ordnung ist. Abgesehen von den Heuschrecken und Grillen (150 Stück in einer Packung für vier Euro) werden am meisten Fische verkauft. „Denn die kauft man ja meistens in Schwärmen von sieben bis zehn Fischen. Kaninchen und Vögel nimmt man meistens nur ein oder zwei“, erklärt Tim Schmiedeshoff. Die meisten Tiere bleiben nur eine bis drei Wochen in dem Geschäft und sind dann schon verkauft. Weil sie oft nur so kurz da bleiben, bekommen sie auch keine Namen von den Mitarbeitern! Denn da wäre es ja noch schwieriger, sich wieder von ihnen zu trennen…
Zum Beispiel bei den Fischen sind natürlich die teurer, die selten sind oder kostenaufwändig nachgezüchtet wurden. Der teuerste Fisch, ein Igelfisch, ist eigentlich unbezahlbar, weil ihn Zoo-Kölle als Attraktion behalten und nicht verkaufen möchte. Falls doch, würde der Igelfisch wohl mindestens 500 Euro kosten. Ganz wichtig: Natürlich kann man zum Beispiel nicht jeden beliebigen Fisch mit jedem anderen in das gleiche Aquarium setzen. Denn nicht alle Fische vertragen sich untereinander. Und die Tiere müssen sich selbstverständlich wohlfühlen. So braucht der Paletten-Doktorfisch, den ihr als „Dorie“ aus „Findet Nemo“ kennt, mindestens ein 1500-Liter-Aquarium.
„Dadurch, dass wir lebende Tiere haben, haben wir mehr Aufwand, da wir uns um sie kümmern und sie pflegen müssen und auch höhere Kosten als andere Geschäfte, die etwa nur Futter und Zubehör haben. Das ist es uns aber wert, damit sich die Tiere bei uns gut fühlen“, sagt Tim Schmiedeshoff. Auch aus diesem Grund kann man bei Zoo Kölle leider keine Praktika absolvieren. „Wenn man nur ein kurzes Praktikum macht, ist der Aufwand für beide Seiten hoch und der Umgang mit den Tieren so sensibel, dass wir uns das nicht zutrauen, damit es für dich und die Tiere gut ist und für den Laden nicht zu aufwändig“, sagt Tim Schmiedeshoff. Auch Ausbildungen gehen im Moment nicht, da derzeit kein Mitarbeiter einen Ausbildungsschein hat. Dafür gibt es eine tolle Kinderführung, bei denen Kindergruppen das große Geschäft und die vielen Tiere gezeigt werden.
Bei Zoo Kölle arbeiten zum einen Verkäufer, zum anderen Tierpfleger. Natürlich verkauft aber auch ein Tierpfleger mal ein Tier und pflegt es nicht nur. Die Geschäftekette, von der es Filialen auch in vielen anderen Städten gibt, entstand, nachdem ein Mitarbeiter bei „Pflanzen Kölle“ einen Streichelzoo gegründet hatte und dieser sehr gut bei den Menschen ankam. Da viele Kunden auch Tiere aus dem Streichelzoo kaufen wollten, fiel dem Mitarbeiter die Idee für ein eigenes Tiergeschäft ein. Inzwischen kaufen aber viele Leute auch die Sachen für ihre Tiere im Internet. Zoo Kölle hat natürlich ebenfalls einen Onlineshop. Lebende Tiere kann man aber nicht bestellen.
Alle Kunden bekommen von Zoo Kölle einen „Bestpreisgarantie“: Wenn du irgendwo im Internet oder einem anderen Geschäft die gleichen Sachen für einen günstigeren Preis als bei Zoo Kölle siehst, bekommst du diesen Preis auch hier (außer bei lebenden Tieren). „Online gibt es keine persönliche Beratung, bei uns schon und man kann durch die Garantie auch bei uns sparen“, sagt Tim Schmideshoff. „Insgesamt ist es schwierig zu sagen, woran wir am meisten verdienen. Wir machen meist so eine Mischkalkulation. Das heißt, an den einen Sachen verdienen wir weniger und an den anderen dafür mehr“, sagt Tim Schmiedeshoff. Am meisten wird aber in der Futter-Abteilung verkauft. Die Wochen vor und nach Weihnachten sind die Zeit, in der die meisten Kunden in den Laden kommen.
Früher gab es in dem Pasinger Geschäft auch lebende Schlangen. Leider ist aber ab und zu eine ausgebrochen, was bei Schlangen schon mal vorkommt, und dann irgendwo in dem Laden wieder gefunden worden… „Leute, die von Tierhaltung nicht so viel Ahnung haben, sagen auch, dass es nicht richtig ist, hier exotische Tiere zu halten. Das stimmt zwar so nicht ganz, weil es ja meistens gezüchtete Tiere sind, die auch in der Zucht geboren wurden. Letzlich hat sich unser Unternehmen entschieden, keine exotischen Tiere wie Schlangen mehr zu führen“, sagt Tim Schmiedeshoff. Auch heute hüpft aber noch ab und zu ein Kaninchen aus einem Käfig oder unvorsichtige Kunden machen die Box von einem gekauften Vogel nochmal auf, der dann in dem großen Geschäft rumfliegt und wieder eingefangen werden muss.
Wir hätten bei unserem Besuch beinahe auch wieder eingefangen werden müssen, soviel war in dem tollen Geschäft zu sehen und entdecken. Uns hat es bei Zoo Kölle sehr gut gefallen und wir kommen bestimmt bald mal wieder hierher.