Das Pasinger Kloster Congregatio Jesu

18. April 2015

Als wir vom Pasinger Marienplatz die laut befahrene Straße entlang laufen, können wir gar nicht glauben, dass sich hier gleich ein Kloster befindet. Aber als wir dann eine in eine Einfahrt hineingehen, sind wir auf einmal in einem riesengroßen Garten und Schwester Ildefonsa wartet schon auf uns.

Rund ums Kloster

Wir haben uns einige Fragen überlegt zum Leben im Kloster, aber zuerst zeigt Schwester Ildefonsa uns etwas ganz besonderes. Wir gehen immer weiter in den schönen Garten über eine Brücke und plötzlich sind wir auf einer kleinen Insel mitten in der Würm. Auf der einen Seite der Insel steht eine Marienfigur und auf der anderen ist ein kleines Haus. Schwester Ildefonsa erzählt, dass früher an der Stelle, wo jetzt das Kloster ist (was übrigens ein Altersheim für ältere Nonnen ist, momentan 29) eine große Schlossanlage gestanden ist. Da, wo jetzt das kleine Haus steht, war der Turm des Schlosses. Das Schloss wurde abgetragen, das gibt es nicht mehr. Aber der Keller ist der gleiche geblieben, deswegen ist dieser Keller der älteste Raum in ganz Pasing! Sie erzählt auch, dass Pasing, Pasing heißt, weil der Stamm der Bajuwaren, der sich als erstes niedergelassen hat, einen Anführer hatte der Paoso hieß. Das Inselhaus ist nicht mehr bewohnt, aber wenn Schwestern aus der Gemeinschaft sterben, dann werden sie im ersten Stock aufgebahrt, bevor sie beerdigt werden.

Der Keller war während des Krieges ein Kartoffelkeller für die Wehrmacht und später ein Luftschutzkeller. Dann dürfen wir uns den Keller anschauen und auch wenn Schwester Ildefonsa sagt, dass wir nicht enttäuscht sein sollen, sind wir das ganz und gar nicht!

Allein zu wissen, dass das der allerälteste Raum von Pasing ist,

Der älteste Raum Pasings

macht diesen Keller irgendwie magisch. Wir entdecken, dass die Wand ein wenig abgetragen ist und auch dass an der großen Säule in der Mitte ein bisschen Gestein abgenommen wurde. Das Gewölbe da drin sieht aus wie in einer Kirche! Momentan, erzählt uns Schwester Ildefonsa, wird über diesen Keller ganz viel geforscht, weil sich die Leute uneinig sind, wie alt der Keller wirklich ist – 600 oder 1200 Jahre. Uns fällt noch auf, wie feucht der Keller ist…Deswegen sind wir wahrscheinlich die letzten, die ihn für eine lange Zeit sehen konnten! Bald ist er geschlossen, damit die Forscher in Ruhe ihre Arbeit machen können.

Leben im Kloster

Unsere Fragen beantwortet Ildefonsa ausführlich. Uns überrascht wie viel Freiheit man doch im Orden hat, zu dem Schwester Ildefonsa gehört. Zum Beispiel gibt es keine vorgeschriebenen Zeiten, wann man aufstehen und ins Bett gehen muss und die Nonnen dürfen auch anziehen was sie möchten. Wenn sie keine Nonnentracht anhaben, sind sie in Zivil. Es gibt auch kein Muss zu beten, aber sie erklärt uns, dass das ein Bedürfnis ist und kein Zwang. Genauso wie eine Ehefrau und ein Ehemann den ganzen Tag irgendwie aneinander denken, genauso ist das bei ihr mit Gott. Außerdem denkt sie jeden mittag gut nach, was vormittags alles so war und was Gott ihr am Vormittag schon alles geschenkt hat. Zum Beispiel nette Begegungen oder dass es aufgehört hat zu regnen. Es war ein sehr interessanter, schöner Besuch und wir sind schon ein bisschen stolz, dass sie uns diesen besonderen geschichtlichen Ort gezeigt hat und wir viel neues über das Leben im Kloster gelernt haben.

Tabea, Felix, Raphael, Lea, Alina ,Amy, Alexander, Gabriel , Fabian

Weitere Infos:

Congregatio Jesu
Planegger Straße 4
81241  München

Link:
http://www.mariaward.de/