Verschiedene Tänze wie Tango, Wiener Walzer, Slowfox, Samba und Rumba kann man im „Studio Ritmo“ an der Peter-Anders-Straße lernen. Inhaber Peter Simon unterrichtet gut 150 erwachsene „Schüler“ gleichzeitig, zudem Kinder und Jugendliche an Schulen – und hat früher selbst auf fast jeder Bühne in München getanzt. Wir haben das Tanzstudio heute besucht.
Das „Studio Ritmo“ ist in Pasing im Fitness-Studio „Vitalis“ untergebracht. Peter Simon nutzt abends zwei Räume des Studios. Die Tanzschüler können dadurch auch das Fitness-Studio besuchen – „also eine Win-win-Situation für beide Seiten“, sagt Peter Simon. Er unterrichtet auch bei einem Germeringer Verein, in Neuried, Eichenau und an verschiedenen Schulen wie dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium. „Dadurch brauchen die Schüler nicht zu mir kommen, sondern wir machen die Stunden kurz nach dem Unterricht direkt in der Schule. Für berufstätige Erwachsene ist es meist schwieriger, das Tanzen mit dem Job zu verbinden. Die Kurse für sie beginnen daher meist erst ab 20 Uhr“, berichtet der Tanzlehrer. Eine Kurseinheit dauert meist neunzig Minuten, bei einem Anfängerkurs sind es sechs Einheiten. Sonderkurse wie Disco-Fox dauern sechzig Minuten. Ein Kurs besteht aus acht bis zwölf Paaren. Sein Schwerpunkt sind Standardtänze.
Bei Peter Simon kann man Stunden in allen klassischen Standard- sowie Latein-Tänzen belegen. Außerdem gibt es Wettkampfgruppen, Privatstunden für Hochzeitstänze sowie für Kinder spezielle Kindertanzkurse, Hip-Hop und Showtanzgruppen. Die meisten Stunden unterrichtet Peter Simon alleine. Manchmal ist eine Assistentin dabei. Er selbst kann natürlich alle Damen- und Herren-Schritte. Da Jungen und Männer nur ungerne tanzen, nimmt Peter Simon nur noch Paare zur gemeinsamen Anmeldung an. „Ansonsten sind in einem Kurs oft 15 Damen und fünf Männer, von denen drei ab dem zweiten Mal nicht mehr kommen“ berichtet er schmunzelnd. Also Jungs, wenn ihr Lust aufs Tanzen habt: Ihr seid gerne gesehen und werdet gut gebraucht!
Tanzen ist ein Sport, den man leicht erlernen kann und auch für Kinder und ältere Menschen gut geeignet ist. Kinder und Jugendliche lernen oft besonders schnell. „Schwierige Fälle“, die Probleme haben, die Schritte zu lernen, gibt es nur selten. Auch Unfälle kommen beim Tanzen sehr wenig vor – beim Basket- oder Fussball passiert viel mehr. „Man steigt vielleicht seiner Partnerin mal beim Tanzen auf den Fuß, ansonsten haben wir fast nie Verletzungen“, berichtet Peter Simon. Wenn man Tanzen als Leistungssport macht, hat das natürlich irgendwann am Körper „Verschleißfolgen“. Ansonsten ist Tanzen ein sehr schonender Sport und kann bis ins hohe Alter gemacht werden.
Peter Simon war früher selbst Leistungstanzer und dann sein Hobby zum Beruf gemacht: Aus Spaß begann der damalige Dozent für Computerprogramme an der Volkshochschule Tanzen zu unterrichten. Von Jahr zu Jahr wurden es mehr Kurse, bis er schließlich das Unterrichten komplett zu seinem Job umwandelte. Denn beides gleichzeitig, selbst bei Wettkämpfen mitzumachen und zu Unterrichten, geht kaum. „Das werdet auch ihr erleben, dass man im Leben manchmal mehrere Sachen ausprobiert und dann noch mal was anderes macht. Wenn ihr dann merkt, dass ist nichts für euch, ist es auch nicht schlimm, wieder etwas Neues zu machen.“ Noch heute macht Peter Simon das Tanzen großen Spaß, auch wenn er im Moment kaum Freizeit hat. „Da darf man sich nichts vormachen, wenn man in der Freizeitbranche arbeitet, muss man oft absagen, wenn andere ins Kino gehen oder sich verabreden. Ich arbeite zum Beispiel jeden Sonntag und stehe im Moment auch jeden Abend im Studio. Ich arbeite aber sehr gerne mit Menschen zusammen und bin nach wie vor mit großer Leidenschaft dabei. Ich habe auch den Anspruch, dass wirklich jeder bei mir das Tanzen lernt. Wenn jemand etwas nicht versteht, liegt es an mir, nicht an den Schülern.“ Als Tanzschulleiter muss Peter Simon sich nun auch um die Buchhaltung kümmern, die wirtschaftlichen Sachen und die Organisation von Veranstaltungen.
Peter Simon hat über das Tanzen auch ein Buch („Tanzen lernen“) geschrieben und war früher sogar Faschingsprinz der Stadt München. „Auch sonst bin ich an fast jeder Bühne mal aufgetreten, zum Beispiel dem Bayerischen Hof, dem Deutschen Theater, dem Europäischen Patentamt und „Holiday on Ice“ im Olympiastadion.“ Auch die Mitglieder der Tanzschule treten oft bei Meisterschaften auf. Ihr seht also, eine Teilnahme dort lohnt sich!
Die meisten Tanzschüler kommen über Empfehlungen zu Peter Simon, viele aus der näheren Umgebung. Während der Corona-Zeit hat Peter Simon viel Online-Unterricht gegeben. Dadurch ist von den Stammkunden bisher niemand abgesprungen. Trotzdem war Corona für ihn natürlich ein harter Einschnitt und er musste fast 1,5 Jahre schließen. „Jetzt müssen sich viele erst langsam wieder an das normale Leben zurück gewöhnen. Dadurch, dass ich nur Paartänze anbiete, tanzen aber Paare zusammen, die meist sowieso zusammen wohnen und es gab nicht so große Probleme.“ Insgesamt ist Tanzen lernen und auch das Unterrichten, so wie wenn man eine Sportart oder ein Instrument lernt, meint Peter Simon: Am Anfang macht man normalerweise noch Fehler. Dann wird man nach und nach besser bis man es gut kann und es richtig Spaß macht.
Uns hat der Besuch in der Tanzschule sehr gut gefallen und wir haben richtig Lust bekommen, selber mal zu Tanzen. Schaut doch auch mal in der Schule von Peter Simon oder seiner Internetseite vorbei, denn bei dem netten Lehrer macht es viel Spaß!