Schönes aus zweiter Hand in der „Halle 2“

3. Juli 2019

Wir haben die Halle 2″ des Münchner Abfallwirtschaftsamts (AWM) besucht.

In der Halle 2 gibt es „Gutes aus Zweiter Hand“. Die Sachen, die dort verkauft wurden, hatten bereits einen Besitzer und findet hier einen neuen, anstatt  dass sie weggeworfen werden. Jeder, der bei sich zu Hause Platz schaffen will, kann hier Sachen abgeben.

Es gibt zum Beispiel CDs, Plattenspieler, Bücher und Möbel.

Man kann auch DVDs, Geschirr, alte Räder, Spielzeug und noch vieles mehr abgeben. Ganz besonders schöne oder außergewöhnliche Sachen werden einmal die Woche versteigert. Wer am meisten bietet, bekommt die Sachen. Einmal hat die Halle 2″ zum Beispiel ein komplettest Skelett versteigert, dass jemand abgegeben hatte! Auch Sachen wie ein schönes Hochzeitskleid, eine E-Gitarre und ein Erwachsenen-Dreirad werden versteigert anstatt normal verkauft.

Das Konzept der Einrichtung finden wir sehr gut, weil man so für die Entsorgung nichts zahlen muss.

Die Halle 2 gibt es seit 18 Jahren.

 

 

Wir haben uns mit einer Mitarbeiterin unterhalten, die seit 11 Jahren dort arbeitet.

Interview:

Was wird am meisten verkauft, was am meisten abgegeben?

A: Geschirr wird am öftesten verkauft. Stofftiere, Bücher und Geschirr werden am meisten abgegeben

Gibt es Waren, die sich schlecht verkaufen?

A: Ja, zum Beispiel große Sofas.

Bekommt man Geld, wenn man etwas hergibt?

A: Nein, aber man muss auch nichts für die Entsorgung zahlen.

Sind die meisten Dinge billig oder eher teuer?

A: Wir versuchen es billig zu verkaufen, aber für manche ist es trotzdem teuer. Unsere Preise sind meistens auf Flohmarkt-Niveau, manchmal etwas darüber, manchmal etwas darunter.

Was passiert mit dem Geld, dass Sie für den Verkauf der Sachen hier einnehmen?

A: Die Einnahmen gehen mit in die Münchner Müllgebühren, die die Leute für die Entsorgung des Mülls zahlen müssen. Ohne uns wären diese Gebühren höher.

Geben manche Leute auch Sachen ab, die gar nicht weiterverkauft werden können?

A: Das kommt leider schon regelmäßig vor – zum Beispiel Bücher, die einen Wasserschaden haben oder nicht mehr vollständig sind. Die größeren Sachen schauen sich unsere Mitarbeiter aber an, bevor wir sie annehmen.

Was sind ihre Stammkunden – mehr ältere oder jüngere?

Das ist unterschiedlich. Oft geben jüngere Leute Sachen ab, wohl weil sie den Hausstand ihrer verstorbenen Eltern oder von anderen Verwandten aufgelöst haben. Als Käufer kommen auch viele jüngere Leute, die sich zum Beispiel als Studenten ihren ersten Hausstand aufbauen. Manche kaufen auch CDs oder Schallplatten um diese zu einem höheren Preis weiter zu  verkaufen und sich so ihr Gehalt oder ihre Rente aufzubessern.

An welchen Tagen kommen die meisten Leute?

Freitag Nachmittag und Samstag, weil da Wochenende ist. Und Dienstags, weil wir mit Sonntags und Montags die zwei Tage vorher geschlossen haben. Insgesamt kommen im Laufe der Jahre immer mehr Leute, wohl weil sich unser Angebot mehr und mehr herumspricht.

War es ihr Kindheitswunsch, hier zu arbeiten?

A: Nein eher nicht, ich habe früher bei einem Verlag gearbeitet. Als ich mich dann bei der AWM beworben habe, wurde zu mir gesagt, sie suchen Leute für die Halle hier und so bin ich hierher gekommen.

 

 

Im Allgemeinen hat uns der Besuch sehr gefallen und wir haben viel gesehen.

Wir bewerten die „Halle 2“ auf einer Skala von 1-10, mit 9 Punkten. Die gleiche Wertung hat auch die Mitarbeiterin, die wir interviewt haben, vergeben – „weil es immer etwas zum Verbessern gibt und wir auch immer versuchen, uns weiter zu verbessern“.

Medine, Amna, Henri, Momo, Joni, Lavi

Noch mehr Informationen zur Halle 2″ gibt es auf der Homepage der AWM

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